Afghanistan: NATO will Besatzung über 2014 hinaus erzwingen

ddp images-Foto: Bildnummer 8.71770148, Credit: ddp images/dapd/Hermann J.Knippertz
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Die Außenminister der 28 NATO-Staaten trafen sich am 3. und 4. Dezember zu ihrer Herbsttagung. Eines der wichtigsten Themen: Afghanistan. Die Weigerung von Präsident Karzai, ein Truppenstationierungsabkommen mit den USA zu unterzeichnen, droht den NATO-Zeitplan über den Haufen zu werfen. Meine Stellungnahme dazu findet ihr hier

Starke Stimmung gegen Kooperation mit Bundeswehr

131030_BW-DGB-Workshop_1_webEine Nachlese zum „Friedens- und sicherheitspolitischen Workshop“ des DGB
Am 30. Oktober fand in der „Kalkscheune“ in Berlin ein „Friedens- und sicherheitspolitischer Workshop des DGB“ statt, der bereits im Vorfeld für reichlich Wirbel gesorgt hatte. Das Programm wurde aufgrund seines inhaltlichen Zuschnitts, der Auswahl der Beiträge und der knapp bemessenen Zeit für Diskussionsbeiträge aus dem Publikum von vielen als ein Versuch gewertet, eine positive Haltung gegenüber internationalen Einsätzen der Bundeswehr in die Gewerkschaften hineinzutragen.
So wurde das erste Schwerpunktpanel von Auslandseinsatzbefürworter Winfried Nachtwei (Die Grünen) mit einer „Bilanz ausgewählter Einsätze mit Bundeswehrbeteiligung“ eingeleitet und von Almut Wieland-Karimi vom „Zentrum für internationale Friedenseinsätze“ (ZIF) unter dem Titel „Vorbereitung auf internationale Einsätze“ abgerundet. Das zweite Panel stellte die Frage nach den „Perspektiven internationalen Konfliktmanagements“. Reiner Braun als Vertreter der Friedensbewegung und engagierten Vertretern der Gewerkschaften wie die Vorsitzende der GEW, Marlis Tepe, sollte es dann überlassen bleiben, zum Abend hin die „Schlussfolgerungen für Gewerkschaften“ aus dem zuvor Entwickelten zu ziehen.
Den Hintergrund für die Veranstaltung bildete ein Treffen des DGB-Vorsitzenden Michael Sommer mit Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière im Februar diesen Jahres, infolge dessen davon die Rede war, man wolle eine nicht näher definierte „Kooperation“ zwischen DGB und Verteidigungsministerium auf den Weg bringen. Bei der Gelegenheit hatte de Maizière erklärt, die Bundeswehr sei Teil der „Friedensbewegung“.
So konnte es nicht verwundern, dass der Workshop reichlich Protest aus Gewerkschaften und Friedensbewegung provozierte. Bereits vor dem Eingang empfingen Aktivistinnen und Aktivisten die Gäste mit Transparenten, die die eindeutige Verortung der Gewerkschaften auf Seiten der Friedensbewegung forderten.Read more

Schwarz-Rot instrumentalisiert Entwicklungshilfe, um Militär zu entsenden


Am 28. November behandelte der neue Bundestag den Einsatz deutscher Soldaten im Südsudan im Rahmen der Mission UNMISS. Er ist einer von mittlerweile zehn Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Im Koalitionsvertrag finden sich Formulierungen, die die Beteiligung an mehr Kriegen erwarten lassen. Die Regierung versteckt sich dabei stets hinter vermeintlich guten Absichten. Im Falle Südsudans führt sie Maßnahmen der Entwicklungshilfe an. Über die Aktivitäten der bewaffneten UNMISS-Verbände und der deutschen Offiziere jedoch, über die der Bundestag abgestimmt hat, wird geschwiegen. Meine Rede findet ihr hier.Read more

Blockupy kommt wieder – Internationaler Protest im Jahr der Europawahl

blockupy konferenz

Vom 22. bis 24. November  fand in Frankfurt am Main die Europäische Blockupy Aktionskonferenz statt. Knapp 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter 80 aus vielen Ländern Europas reflektierten die Erfahrungen der Blockaden und Demonstrationen im Frankfurter Bankenviertel aus den letzten beiden Jahren und erörterten die Perspektiven möglicher Proteste für 2014. Sie diskutierten in zahlreichen Workshops unter anderem über die Rolle Deutschlands in der Krise, den Charakter der Europäischen Union, über nationale und transnationale Arbeitskämpfe, sozialökologische und antirassistische Initiativen. Alle Beteiligten waren motiviert, den Blockupy Prozess weiterzuführen und im nächsten Jahr noch größere und ausstrahlungskräftigere Proteste gegen die Politik der Troika (IWF, EZB, EU-Kommission) und für ein anderes, solidarisches Europa zu organisieren.Read more

Blockupy 2014 – den Widerstand verbreitern

Wie können wir produktive und machtvolle Verbindungen zwischen unseren Kämpfen herstellen? Wie können wir gemeinsam für eine Veränderung der Kräfteverhältnisse sorgen?
In welchem Verhältnis denken wir ungehorsame Aktionsformen (Massenblockaden, soziale und Generalstreiks, Platzbesetzungen und vieles mehr), Bündnisaufbau und gemeinsamen Aufbruch?
Wie können wir den Widerstand im Süden und Norden zusammenbringen?
Welche Rolle hat Blockupy 2014 im Kontext der europäischen Krise und der Krisenproteste?
Diese vier Fragen habe ich gemeinsam mit Heinz Bierbaum, Mitglied des Geschäftsführenden Parteivorstandes der LINKEN und aktiv bei Blockupy, in Vorbereitung auf die Frankfurter Aktionskonferenz vom 22. bis 24. November 2013 beantwortet. Die Antworten sind auf www.die-linke.de zu finden

Drogenbericht Afghanistan zeigt: Auslandseinsätze lösen keine Probleme, sie schaffen Probleme

„Wir stehen vor den Scherben des NATO-Einsatzes in Afghanistan“, kommentiert Christine Buchholz, friedenspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die neuesten Zahlen des UN-Büros zur Bekämpfung von Drogen und Kriminalität in Kabul (UNODC), wonach die Drogenanbaufläche binnen Jahresfrist um weitere 36 Prozent zugenommen hat. Buchholz weiter:
„Die Bundesregierung rechtfertigte die Entsendung der Bundeswehr an den Hindukusch mit dem Argument der Sicherung und Unterstützung des Aufbaus Afghanistans. Doch der neue UNODC-Bericht straft sie Lügen. Der Schlafmohnanbau floriert, weil die afghanische Wirtschaft nach über zehn Jahren westlicher Intervention den Bauern keine nachhaltige Existenzgrundlage bietet. Stattdessen ist Afghanistan zu einem Eldorado für internationale Unternehmen geworden.
Der NATO-Einsatz war mit der Einsetzung einer afghanischen Regierung verbunden, die kein Interesse hat, den Drogenanbau zu stoppen oder selbst mit dem internationalen Drogengeschäft verwoben ist. Anstatt auf die Entwicklung eines Sozialstaates mit nachhaltiger Landwirtschaft zu setzen, wurden Milliarden für einen Krieg verpulvert, der das Land nicht sicherer macht.
Es wird Zeit, dass die Bundesregierung endlich ehrliche Bilanz zieht. Das Fiasko in Afghanistan verdeutlicht, dass die Ausrichtung der Außenpolitik auf Bundeswehreinsätze keine Probleme löst, sondern nur neue Probleme schafft.“

Große Koalition für mehr Kriegsbeteiligung, mehr Rüstungsexporte und mehr Drohnen

Ob Merkel mit FDP oder Merkel mit SPD: In den laufenden Koalitionsverhandlungen zeichnet sich immer mehr ab, dass die Regierungsbeteiligung der Sozialdemokraten zu keinen substanziellen Veränderungen führen wird. Besonders deutlich zeigt sich das an der Harmonie in der Arbeitsgruppe „Auswärtiges, Verteidigung und Entwicklungspolitik“, die von Frank-Walter Steinmeier  (SPD) und Lother de Maizière (CDU) geführt wird. Die Zwischenergebnisse dieser Runde habe ich am 9. November in einer Pressmitteilung kommentiert, die ihr hier nachlesen könnt.

Nach der Bundestagswahl: Wie weiter?

Der Gesprächskreis Frieden der Rosa- Luxemburg-Stiftung kam am ersten Novemberwochenende zu seiner alljährlichen Klausurtagung zusammen. Aus diesem Anlass habe ich einen Brief verfasst, der zu den vor uns liegenden Schwerpunkten in der Außen- und Friedenspolitik Stellung bezieht. Ihr könnt das Schreiben hier hochladen.

Koalitionsverhandlungen: CDU will freie Hand für noch mehr Kriegseinsätze

Verteidigungsminister de Maizière fordert in den laufenden Koalitionsverhandlungen mit der SPD eine Einschränkung der Mitbestimmungsrechte des Parlaments bei der Entsendung von Bundeswehrsoldaten ins Ausland. Dazu habe ich folgende Stellungnahme veröffentlicht.

Waffen- und Kampfschau der Einsatzarmee

Ein Bericht von der Informationslehrübung Landeoperationen (ILÜ) 2013 in Munster
Kopie von ilü heli
Jährlich führt die Bundeswehr die ILÜ durch, die „Informationslehrübung Landoperationen“ , eine gemeinsame Übung von Heer und Streitkräftebasis. Dieses Jahr findet sie am 2. Oktober auf dem Übungsplatz im niedersächsischen Munster statt. Motto: „Einzeln stark – gemeinsam stärker“.
An drei Orten in der Heidelandschaft um Munster sind Szenarien aufgebaut, in denen die Bundeswehr ihr Können zeigt – vor den Augen eines ausgewählten Publikums aus Bundeswehr, Politik und Wirtschaft.
Ich habe mich entschlossen, mir die ILÜ einmal selbst anzuschauen und fliege gemeinsam mit anderen Gästen von Berlin aus nach Munster. Im Bus zum Flieger sagt ein Mitfahrender hinter mir „Woll’n wir mal hoffen, dass da ordentlich geknallt wird.“Read more