Liebe Demonstrantinnen und Demonstranten,

liebe Nachbarinnen und Nachbarn hier im Treptower Norden!

Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen mit den bundesweit höchsten Wahlerfolgen der AfD sind ein Schock.  Damit verschiebt sowohl die politischen Koordinaten und verschärft das politische Klima.

Dagegen setzen wir uns zur Wehr.

Die AfD sei nun mal demokratisch gewählt, man müsse sich mit ihr arrangieren, sagen einige.

Aber: Die AfD ist durch und durch antidemokratisch. Ihr Ziel ist es die Demokratie einzuschränken und zu zerschlagen. Dafür missbraucht sie demokratische Errungenschaften.

Schon die Geschichte hat gezeigt: Mit Nazis darf es keine Zusammenarbeit geben!

Wenn wir einen neuen Faschismus verhindern wollen, dann müssen wir der AfD widersprechen, dann müssenwir sie ausgrenzen.

Die AfD bedroht alle, die nicht in ihr Weltbild passen. Insbesondere ist sie eine Gefahr für Geflüchtete, Menschen mit Migrationsgeschichte, Musliminnen und Muslimen, Jüdinnen und Juden.

„Remigration“ ist ihr neuer Slogan. „Massendeportation“ müsste es heißen.

Björn Höcke spricht vom vermeintlichen ZITAT „bevorstehenden Volkstod durch den Bevölkerungsaustausch“ und kündigt

ZITAT „eine Politik der wohltemperierten Grausamkeit“ an.

Er hetzt, man könne problemlos auf 30 % der Bevölkerung verzichten!

Das alles sind keine leeren Drohungen. Die AfD ist Sprachrohr und parlamentarischer Arm des rechten Terrors. Sie ist eng vernetzt mit der Nazigruppen, rechten Hooligans, Identitären und Wehrsportgruppen.

Bereits jetzt bedrohen sie Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten, Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Wir werden ihnen nicht die Straßen und die Macht überlassen. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Wer von der Gefahr durch die AfD spricht, darf vom Rassismus nicht schweigen.

Die Wahlen in Thüringen und Sachsen haben gezeigt, dass man die AfD nicht schwächt, wenn man selbst vor angeblich “unkontrollierter Migration” warnt und mehr und schnellere Abschiebungen fordert wie es alle demokratischen Parteien außer der Linken machen!

Wer jetzt das Asylrecht noch weiter verschärft und noch schneller abschiebt, gibt der AfD und allen anderen Nazis Recht und macht sich zu ihrem Steigbügelhalter.

Wohin der Rassismus führt, haben vergangen Montag die Betreiber der Galerie & Atelier Arabisk, die seit 20 Jahren im Kunger-Kiez ansässig ist, erlebt.

Ein Rassist beleidigte sie wiederholt. Montag klebte er zudem einen Zettel mit „Terror-Unterstützer“ vor der Galerie auf den Boden. Er versuchte Passanten mit Nazi-Parolen aufzuhetzen und, indem er der laufenden Ausstellung Werbung für Hamas unterstellte.

Die gute Nachricht ist: Das Kalkül des rassistischen Täters ging nicht auf!

Gestern Abend haben sich viele Anwohnerinnen und Anwohner in und vor der Galerie getroffen, um der Galerie ihre Solidarität zu zeigen.

Sie haben das Signal gesendet: Wir lassen nicht zu, dass Menschen in unserem Kiez rassistisch angegriffen und diffamiert werden.

Wir wollen kein Klima der Angst, sondern Solidarität mit allen, die rassistisch beleidigt und angegriffen werden.

Denn Rassismus ist keine Alternative. Rassismus spaltet! Rassismus lenkt ab von den tatsächlichen Ursachen gesellschaftlicher Probleme!

Und ja: Rassismus tötet!

Deswegen sind wir alle gefordert, aufzustehen gegen Rassismus und Solidarität zu organisieren.

Wir wollen eine Welt in der Menschen unabhängig von Herkunft, sexueller Identität, Religion und Hautfarbe in Frieden und sozialer Sicherheit leben können.

Das ist nur möglich ohne – und gegen die AfD!

Öffentlicher Widerspruch und Protest auf der Straße sind nötig.

Nur den Protesten gegen Rassismus und die AfD ist es zu verdanken, dass die AfD bei der Europawahl niedriger abschnitt, als Prognosen zu Jahresbeginn haben befürchten lassen.

Neulich verhinderten 2000 Demonstrant*innen einen Auftritt von Höcke in Jena. Und es ist stark, dass es uns Ende Juni gelungen ist mit tausenden in Essen den AfD Parteitag zu blockieren.

Wir müssen mehr werden, um die Entstehung einer faschistischen Partei mit bundesweitem Masseneinfluss zu verhindern.

Aufstehen gegen Rassismus bietet die Möglichkeit auch im Kiez aktiv zu werden gegen Rassismus und die AfD.

Informiert euch und organisiert euch!

Alle zusammen gegen den Rassismus!

Alle zusammen gegen den Faschismus!

 

Redebeitrag für „Aufstehen gegen Rassismus Berlin“ auf der Demonstration Reclaim your Kiez am 7.9.2024 Berlin-Plänterwald