Ägypten und Tunesien im September 2012: Ein Reisebericht von Christine Buchholz und Annette GrothIm Zeitraum vom 15. bis 22. September haben wir die Länder Ägypten und Tunesien besucht, um uns ein Bild von den Veränderungen seit Beginn der revolutionären Umwälzungen zu machen. Unsere Reise wurde überschattet von der Verbreitung eines in den USA produzierten, antimuslimischen Schmähvideos im Internet. Das Erscheinen dieses Filmes rief Proteste salafistischer Kräfte vor westlichen Botschaften in mehreren muslimisch geprägten Ländern und auch in Ägypten hervor. Wenige Tage vor unserer Ankunft in Ägypten war die deutsche Botschaft im benachbarten Sudan gestürmt worden. Vor diesem Hintergrund ordnete das Auswärtige Amt (AA) die Schließung der Botschaft Deutschlands in Kairo an. Uns wurde durch das zuständige Referat im AA am Vorabend unserer geplanten Abfahrt dringend abgeraten, nach Nordafrika zu fahren. Ungeachtet dessen hielten wir an der Durchführung der Reise fest. Vorliegender Bericht gibt Inhalte der einzelnen Gespräche wieder. Ein Resümee der wichtigsten Ergebnisse haben wir bereits unmittelbar nach unserer Rückkehr vorgelegt. Wir wurden auf der Reise begleitet von Frank Renken, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Christine Buchholz, Mai Choukri, Mitarbeiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Reiseteil Ägypten), Gigi Ibrahim, Fotografin (Reiseteil Ägypten), Werner Ruf, em. Professor Universität Kassel (Reiseteil Tunesien) und Khaled Chabaane, Hochschullehrer Universität Manouba (Reiseteil Tunesien).