Lehrkräfte der August-Bebel-Schule fordern einen Abschiebestopp für Schüler aus Afghanistan (Offenbach Post berichtete am 27.4.). Unsere Stadtverordnete Linda Funk und die Bundestagsabgeordnete Christine Buchholz aus Offenbach unterstützen gemeinsam dieses Anliegen und fordern die Landes- und Bundesregierung auf, endlich einzusehen, dass Afghanistan kein sicheres Land ist und Flüchtlingen in Deutschland die Aufnahme und der Schutz zusteht. Linda Funk führt aus:
„Die drohende Abschiebung und die ungewisse Situation der drei Schüler, Najib, Ahmad und Samsor zeigt exemplarisch, wie unmenschlich in Deutschland mit den Schwächsten und Hilfebedürftigen umgegangen wird. Die drei Schüler sind vor eineinhalb Jahren geflohen, besuchen hier in Offenbach die Schule und konnten Hoffnung schöpfen, ein möglichst normales Leben zu führen und bald in die Berufswelt einzusteigen.“
Christine Buchholz, Bundestagsabgeordnete aus Offenbach, sagt: „In Afghanistan herrscht Krieg. Die Sicherheitslage hat sich in den letzten Monaten weiter dramatisch verschlechtert. Erst letzte Woche hat es 140 Tote bei einem verheerenden Anschlag auf eine Militärbasis der afghanischen Armee gegeben. Wer unter solchen Bedingungen Menschen nach Afghanistan abschiebt, riskiert Leib und Leben der Betroffenen. Das ist unmenschlich. Die drei Schüler, Najib, Ahmad und Samsor brauchen ein dauerhaftes und sicheres Bleiberecht in Deutschland.“
Linda Funk empfindet die Kriterien, nach denen Abzuschiebende ausgesucht werden fragwürdig. Die Schüler würden sich mitten im Integrationsprozess befinden und nun in eine prekäre Lage versetzt. Das verhindert möglicherweise, diesen Prozess abzuschließen.
Funk weiter: „Es ist gut und sinnvoll, frühzeitig auf die Situation, in der sich die Jugendlichen befinden hinzuweisen. Denn bereits die Ungewissheit, was mit ihnen passieren wird ist zermürbend und unnötig. Die Einschätzung der Pressesprecherin im Kreis Offenbach, die das Problem als weniger dringlich erachtet, ist mir nicht nachvollziehbar. Es geht nicht um eine Kleinigkeit, sondern um die Zukunftsperspektive und um existenzielle Entscheidungen. Dass sich frühzeitig darum gekümmert wird, zeigt doch, wie ernst die Lage ist.“